Der Mann antwortet: „Nein, aber hier ist es hell.“. Hier gab es kein Ziel, keine Richtung der Geschichte, im Grunde auch keinen Fortschritt. Ein Ereignis zeichnet sich dadurch aus, dass es geschieht, dass es passiert, dass es in aller Regel nicht zu erwarten ist. Verballhornt wurde daraus (unter Anwendung des sächsischen Dialekts etlicher DDR-Funktionäre): „Von der Sowjetunion lernen heißt siechen lernen.“ Von Gottes Gnaden. Denn obwohl es möglich war, ist es nicht zu verstehen. Die deutsche Beschäftigung mit der NS-Zeit beförderte auch ein moralisch aufgeladenes Schwarz-Weiß-Denken: hier die Guten, dort die Bösen. Mai, der 9. Sie alle fragen sich, ob sie etwas überhört oder übersehen, sich selbst und anderen sogar etwas vorgemacht haben und sich jetzt ihr Scheitern eingestehen müssen.“. Weil der Nationalsozialismus das absolut Böse war, konnte alles als gut erscheinen, was sich gegen ihn wandte. Von: Armin Pfahl-Traughber. Lernen aus der Geschichte Auf einer Seite lesen Albert Einstein hat einmal gesagt: "Wir Heutigen nutzen allenfalls zehn Prozent der uns innewohnenden Intelligenz". Im politischen, von pragmatischem Fingerhakeln bestimmten Alltag wird das zwar beharrlich bestritten, ist aber dennoch – wie ein geheimes Schmiermittel – stets gegenwärtig. Caesar, Nero, Augustinus, Friedrich der Staufer, Papst Coelestin V., Luther, Riemenschneider, Kant, van Gogh, Hitler, Stalin nicht zu vergessen. Es spricht nur gegen den Glauben, Verträge und Diplomatie könnten Rechtsstaat und Demokratie auf immer weltweit wetterfest machen. 25 Jahre Ende des Kommunismus, fast 70 Jahre Rechtsstaat in Deutschland, knapp 250 Jahre Demokratie in den Vereinigten Staaten: nur Wimpernschläge der Geschichte. Ja - ich weiß. Denn so notwendig es ist, dieses Gedenken hat längst etwas Gefälliges und Selbstbezogenes. Darüber hinaus bezeichnet der Begriff die Entwicklung des Menschen. Wenn wir … Die EU verfolgt kein Heilsprogramm, sondern stolpert mehr oder minder geschickt von Problem zu Lösung zu Problem und abermals zur vorläufigen Lösung. Als sinnorientierte und zur Zukunftsplanung grundsätzlich fähige Wesen käme es den Menschen sehr gelegen, wenn jedes Ereignis der Geschichte Teil eines Verlaufs wäre, in dem – zur Not auch ex negativo – eine Richtung, ein Ziel erkennbar wäre. Auch wenn das alles manchem zu leicht und zu glatt über die Lippen kommt: Es ist gut so. Auf der Erde gibt es keinen wie ihn. Seit geraumer Zeit sind die Deutschen in dieser Konfrontation geübt. Ich bezweifle es. Er hört auf mich und er tut, was richtig ist.« Der Teufel antwortet: »Na klar hört er auf dich. In dieser Haltung unterscheidet sich Deutschland vermutlich von allen anderen Staaten des Globus – sieht man von Israel und dem jüdischen Volk ab, das den Holocaust erlitten hat und dem die Aufforderung „Zachor!“ (Erinnere Dich!) Oder: Hätte Deutschland Lenin nicht freies Geleit nach Petersburg gegeben, wäre den Russen und der Welt vielleicht die Oktoberrevolution und 70 Jahre Sowjetreich erspart geblieben usw.usf. Ein Text von Gesine Schwan. Der 8. Dabei könnte man meinen, nach 5 Semestern wäre ich der Antwort auf die Frage - Vorsicht Nietzsche Anspielung! Diese Kernaussage des Beitrags ist sicher richtig. Vielleicht haben wir Glück, und die deutsche Beschäftigung mit dem deutschen Zivilisationsbruch hilft uns, Zivilisationsgefahren zu erkennen, gar zu meistern. Japan, das am Yasukuni-Schrein nach wie vor auch Kriegsverbrecher ehrt, gibt dafür das inzwischen klassische Beispiel ab. Jeder Mensch macht jede neue Erfahrung – bis hin zur letzten, dem Tod – zum ersten Mal. Das Zitat aus der „Antigone“ von Sophokles, das über einer Tür des Niobidensaals im Berliner Neuen Museum steht, formuliert es durch die Zeitalter hindurch in Stein gemeißelt gültig: „Staunliches waltet viel und doch nichts Erstaunlichers als der Mensch.“ Die Geschichte ist eine schöne und schreckliche Wunderkammer. Aus der Geschichte lernen, heißt siegen lernen ... oder wie? Der Mensch geht – nicht nur zu Unrecht – von der Voraussetzungslosigkeit seines Handels aus. Was vom deutschen Vernichtungslager Belzec blieb. Nämlich lernen, wie wir es besser machen sollen. Auch deswegen nicht, weil Geschichte nur im Rückblick Konsequenz, Folgerichtigkeit haben und damit „erklärbar“ werden kann. Aber macht das immun oder wenigstens widerstandsfähiger gegen zukünftige Gewaltversuchungen? Er weiß, dass er in einer langen Kette steht, aber dieses Wissen ist in aller Regel nicht handlungsbestimmend. Putin hat uns gelehrt, dass das Nein, das sich auch durch die sanftesten Engelszungen der Diplomatie nicht in ein Ja überführen lässt, eine stets vorhandene Möglichkeit ist. Deutscher sein heißt, aus der Geschichte zu lernen Veröffentlicht am 22.04.2001 | Lesedauer: 5 Minuten Nicht Stolz, sondern Dankbarkeit empfindet Friedrich Wilhelm Prinz … 17.11.2016, Das Publikum beim Vortrag von Prof. Dr. Winkler (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster), Das Publikum, darunter auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière, stellte zahlreiche interessierte Fragen an Prof. Winkler, Prof. Heinrich August Winkler und Staatssekretär Hans-Georg Engelke im Gespräch auf dem Podium (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster), "Wie geht es nach der Trump-Wahl weiter?" Die EU ist gut und nützlich, aber sie ist nicht der Phönix, der sich aus den Aschen des 20. Dieser Aufsatz ist soeben in der Zeitschrift „Internationale Politik“ (IP), 70. Jahrhunderts soll der Urgrund der EU sein. Vielleicht wäre es schön, wenn die Menschheit die Fähigkeit besäße, einmal gemachte Erfahrungen zu verinnerlichen, in den genetischen Code zu integrieren und so einmal gemachte Fehler fürderhin zu vermeiden. Lernen versteht man den absichtlichen intentionales Lernen und den beiläufigen inzidentelles und implizites Lernen Erwerb von Fertigkeiten. Man kann die Pointe dieser Anekdote auf die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit übertragen. Vielleicht bewog diese klägliche Bilanz einen deutschen Philosophen zu der Bemerkung, das einzige, was man aus der Geschichte lerne, sei, daß der Mensch nichts aus der Geschichte lerne. Aber seit etwa drei Jahrzehnten gehört das Hinsehen, gehört das – wie auch immer ritualisierte – Vergegenwärtigen der NS-Zeit gewissermaßen zur Staatsräson der Bundesrepublik Deutschland. Was bedeutet Erinnern wirklich? Das hat, zumindest in der christlich-jüdischen Tradition, einen aus dem Religiösen stammenden Grund. Ob er sicher sei, dass er ihn genau hier verloren habe, erwidert der Polizist. Weil wir dazu neigten, das zu vergessen, stehen wir so ratlos vor Putins Rückkehr zu Geopolitik und seiner kühl kalkulierten und geschickt choreographierten Abkehr von der Politik der Übereinkunft. Das heißt, alle Angaben entsprechen dem neuesten Forschungsstand und sind durch historischen Fachliteratur belegt. Doch wenn man die Menschheitsgeschichte mit all ihren sinnlosen Kriegen, tyrannischen Herrschern und politischen Verfolgungen betrachtet, so ist wohl die einzige Lehre daraus, daß wir nichts aus der Geschichte gelernt haben. Weil nicht wenige Gutmeinende die EU als eine Maschine verstanden und verstehen, die zumindest den Kontinent dauerhaft von den Verhängnissen der Geschichte befreien würde, wurde das europäische Vereinigungsprojekt geschichtsteleologisch überfrachtet. Noch einmal, ihn zu vergegenwärtigen ist notwendig und wichtig – und zwar im Interesse unseres moralischen Empfindungsvermögens. November und – weniger schon – der 27. Es gab wohl keine Zeichen oder Signale, die übersehen werden konnten. Arbeitszeitverkürzung erhöht den Wohlstand - das fordert nun auch die IG Metall. Aus der Geschichte lernen - eine häufig zitierte Formel. Manchmal wäre Schweigen besser als geübtes Bereden und Gedenken. Für uns alle. Räume öffnen“ heißt die eigene Praxis reflektieren. Das wäre letztlich ein viel anspruchsvolleres Programm als das, das unsere in sich selbst kreisende Gedenkkultur zu bieten hat, die nur gegen das Bekannte wappnet. Der Ansatz, Äpfel mit ­Birnen zu vergleichen, findet sich darüber ­hinaus an vielen anderen Stellen. Denn die Verbrechen, die hätten „vergessen“ werden sollen, sprengten jeden Rahmen, sie kündigten sämtliche zivilisatorischen Übereinkünfte auf. Nämlich lernen, wie wir Fehler vermeiden sollen. Es zeichnet den Ablehnenden nicht aus. Hiob weiß nicht, dass Satan, der Teufel, ihn beobachtet. Ich habe es leider nur noch nicht so ganz herausgefunden. Es war aber vielleicht ein Fehler, hoffnungsfroh zu glauben, die Rückkehr Ost- und Mitteleuropas in die Geschichte bedeute zugleich insofern deren Ende, als nun – zum Nutzen und Frommen aller in Ost wie West – das im Prinzip immerwährende Zeitalter der Herrschaft des Rechts angebrochen sei. Wollten wir an dieser Stelle aus der Geschichte lernen, müssten wir die Selbstbezüglichkeit unseres Geschichtsbildes hinter uns lassen, in dem das Jahr 1933 die einzige Wasserscheide ist. Die grundlegende Frage, was denn guten Geschichtsunterricht ausmache, bewegt nicht nur alltäglich Geschichtslehrer/innen. Bis zu diesem Gedankengang schlug und schlägt mein Herz vollkommen auf… Gemeint ist vielmehr: Können wir Lehren ziehen? Auf Dauer zeigte sich aber, dass dieses Fortleben die Konfrontation mit der Vergangenheit erforderte, ja erzwang. Es müsse daher, der Zukunft wegen ein Schlussstrich gezogen werden, das sprichwörtliche Gras müsse über begangene Untaten wachsen. Das Leben ging danach zwar – als hätte es die Negation aller bürgerlichen Werte nicht gegeben – weiter. Was heißt es, aus der deutschen Geschichte zu lernen? Sie hat vielmehr ein überirdisches Telos, das – so die Pointe des Christentums – auch das irdische Geschehen kräftig beeinflussen kann. Und an jeder von ihnen hätte es anders kommen können, als es dann gekommen ist. Das gilt auch für George Santayanas in diesem Zusammenhang oft bemühten, aus dem Jahr 1905 stammenden Satz: „Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ (im Original: „Those who cannot remember the past are condemned to repeat ist.“). Es gibt ja eine lange vornationalstaatliche Geschichte Europas als Föderation, als lockeren, in staatsphilosophischen Begriffen kaum fassbaren und beschreibbaren Zusammenschluss: nicht Staat, sondern Bund. Die EU scheint nie nur das Naheliegende und Ratsame zu sein, sie soll immer auch von einem geschichtsphilosophischen Überschuss leben. Denn das, so das Argument, setze den Unfrieden nur fort, könne nur Anlass für neue Gewalt und neue Untaten sein. Doch abseits guter Noten birgt die Beschäftigung mit Geschichte noch mehr. Griechenland und Europa – eine Zwischenbilanz, „Heile, heile Gänsje“. - Staatssekretär Hans-Georg Engelke im Gespräch mit Prof. Winkler und dem Publikum, © Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 2020, Ausländische Fachkräfte als Bereicherung für unser Land, 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit, Bundesraum­ordnungsplan Hochwasser­schutz (BRPH), BMI Ehrenamts-Kampagne 'Pack mit an! Als der Große Krieg 1914 begann, standen die Staaten Europas vor einer blühenden Zukunft und es nahm ein Verhängnis seinen Lauf. Es steckt Lebensweisheit in dieser Haltung. So ernst der Ton klingt, es ist doch nicht zu überhören, dass da auch eine gewisse Genugtuung mitschwingt. Nicht selten endet dieser Ansatz in hinkenden Vergleichen – von denen Hitler und die Nazizeit die beliebteste ist. Nur die Fiktion einer – unschuldigen, entschuldeten – Stunde Null mache ein zivilisiertes Weiterleben möglich. Es ist daher mehr als seltsam, dass im heutigen Europa-Diskurs der vergleichende Bezug auf ältere föderale und Reichstraditionen – Römisches Reich, Altes Reich, Habsburger Reich – fast ganz fehlt. Geschichte hält – wie ein riesiges Arsenal – ungeheuer viele Ereignisse, Schicksale und Persönlichkeiten bereit. (2012) 29,80 €. Denen, die sie aufwerfen, steckt der Schock darüber in den Knochen, dass eine Kulturnation, wie sie sich selbst gerne sah, binnen weniger Jahre fähig war, das größte nur denkbare Menschheitsverbrechen zu begehen. Demandt: Ja, lernen wir aus der Geschichte? Mit diesen Worten begrüßte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Dienstag dieser Woche das zahlreiche Publikum zu … Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Sie wird, zum Schaden der EU, notorisch heilsgeschichtlich überhöht. Und doch scheint auch er, der Kenner Russlands und Mitteleuropas, geglaubt, zumindest gehofft zu haben, mit dem wundergleich friedlichen Ende der Sowjetunion hätten wir das Schlimmste hinter uns gelassen und die bindende Kraft von Verträgen werde auf Dauer die Gewaltdrohung ersetzen, die in der Zeit des Kalten Kriegs stets virulent war. Foto: pixabay.com (Pixabay License) Steffen Lehndorff beschreibt in seinem kurzen Buch "New Deal heißt Mut zum Konflikt. Das ist ihre Stärke. Zudem umschreibt der Begriff ein Schulfach. Und diese Zufälle würden das Verhängnis relativieren und das eingeübte geschichtsphilosophische Bogenschlagen beschädigen. Der Wunderheiler. Jahrgang, Nr.4, Juli/August 2015 erschienen. Johannes Meyer-Hamme, Holger Thünemann, Meik Zühlsdorf-Kersting (Hrsg. Eine Chance, den Blick zu weiten, wurde vertan. Aber eine Garantie gibt es dafür nicht. Kein Phoenix nirgends, die Furien der Geschichte sind nie gebannt. Aber niemand wäre auf die Idee gekommen, diese Beschäftigung mit den Ahnen könne eine Anleitung zum besseren Bestehen der Gegenwart hergeben. Doch kann Mario Draghi Italien wirklich retten? Hätte sich Hitler am 8. industrie_alt.jpg. Über die Bedeutung des Erinnerns und des Lernens aus der Geschichte. In Jeremia 10:23 heißt es, daß „des Menschen Weg nicht in seiner Gewalt steht und daß es dem Menschen nicht gegeben ist, seinen Gang zu bestimmen und seine Schritte zu lenken“ (Jerusalemer Bibel) . Dass eine so prächtig entwickelte Gedenkkultur wie die deutsche keineswegs zum offenen Umgang mit Geschichte anregen muss, hat im Übrigen das vergangene Gedenkjahr für 1914 gezeigt. ): Was heißt guter Geschichtsunterricht? Es ist verständlich, dass es entstehen konnte, kommt es doch auch dem – im Kindlichen wurzelnden – menschlichen Bedürfnis nach Klarheit und Eindeutigkeit entgegen. Schwalbach/Ts. Aus der Vergangenheit lernen, heißt Zukunft gewinnen. Es hindert aber daran, komplizierte Wirklichkeiten zu verstehen.